DIE WÜSTE ERG CHEBBI
Endlich wach. Frisch. Top fit. Raus aus dem Schlafsack und rein in die Motorradkluft. Auf nichts hatte ich mich mehr gefreut, wie endlich goldenen Sand unter die Reifen zu bekommen. Wir waren aber nicht alleine im Paradies. In den Dünen lernten wir spanische, wüstengierige 4x4, Quad und Motocross Fahrer kennen, die wie wir, ihrem Hobby freien Lauf lassen wollten.
Platz war ja genug... für alle da.
Bei meiner Twin hab ich Trottel vergessen meine Reifen auf 1,2Bar abzulassen und bin den ganzen Tag mit 2,4Bar über die Dünen gefahren und.. wäre fast verzweifelt, weil ich so oft stecken geblieben bin. Beim Zurückfahren nach Merzouga war ich so K.O., dass es mich bei ca. 70kmh fies durch Steckenbleiben des Vorderreifens im Sandbett vom Bock haute. Wüst rumgeschleudert, Sturzbügel hats schön angeschabt, übern Schotter geschlittert, aber mir ist nix passiert! Never mind! In der Sahara habe ich noch genug Sand zum üben.
In der Nacht musste ich nochmal das Zimmer verlassen und in die Dünen laufen. Der Himmel und die Sterne wirken von hier riesig und ganz nah. Als könne man sie anfassen. Totale Stille. Völlige Einsamkeit. Nichts, außer Sand. Und doch bezaubernd. Der Mond flutet diese Leere mit hellem Licht und taucht die Sandwogen um mich in magische Farben. Unbeschreiblich faszinierend.