GLÜCK IM GLÜCK

 

Tolle, fast nicht befahrene Strecken durch unbesiedeltes Gebiet, endlose Hinterländereien und über kräftezehrende Schotterpisten zogen sich von Zagora aus in Richtung Agadir.

Wir kamen an einem gestrandeten Glaubensbruder vorbei und halfen ihm wieder auf die Sprünge - endlich hat sich all mein Ersatz,- und Werkzeug gelohnt mitzuschleppen!

Noch am selben Abend kamen wir in der Stadt am Atlantik an. Agadir wirkt trotz protziger Strandbucht trüb und rauh im Gegensatz zu anderen marokkanischen Großstädten, die ich bis jetzt gesehen hatte. Hotelkolosse und Mc Donalds pflastern die verdreckten Gassen, in denen Obdachlose vor sich hin vegetieren und sich Touristen Balsam für die Seele erkaufen können, indem sie ein paar Dirham spenden, bevor sie nach Hause fliegen und von ihrem Abenteuer kundtun. Nicht, dass es nicht in manch anderen Städten ähnlich zuging, doch hier war der Kontrast zwischen Arm und Reich extrem stark ersichtlich. Und das in einer Zeit, in der der Tourismus in Afrika wegen der Angst vor dem Terrorismus nahezu bei Null liegt. Es war an der Zeit, Robin Hood zu spielen. Den Reichen nehmen - den Armen geben. In diesem Fall waren wir die Armen. Ich betrat dreist ein vier Sterne Luxushotel, das zu normalen Zeiten über hundert Euro pro Nacht verlangt und kam mit dem Schlüssel für eine Suite, Tiefgaragenplatz fürs Moped und Essen aufs Zimmer für ca. 20Euro für zwei Personen wieder raus.

Wir hatten nun reichlich vom Land Marokko gesehen und Vieles erlebt, neue Erfahrungen gesammelt, andere Kultur kennengelernt und religöse Bräuche über uns ergehen lassen - wir hatten uns mit all diesen Dingen auf einem fremden Kontinent eingelebt…

Jedoch war das für mich nicht genug. Gierig nach mehr und in Gedanken schon weiter im Süden fiel ich an diesem Abend ins Traumreich.

 
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NEUGIER IST SIEGER